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Serie für Führungskräfte: Kleine Geschichten, um Großes zu bewegen

(1) Eine Wirtschaftsgeschichte: „GEPINKELT WIRD IMMER.“

In den wenigsten Unternehmen rekrutieren sich die Mitarbeiter aus einem Heer von „Handelsblatt“-Abonnenten und Tech-Blog-Lesern. Diese Serie hilft Führungskräften mit kleinen Geschichten, wirtschaftliche Zusammenhänge verständlich zu vereinfachen, um bei Mitarbeitern drängende Themen zu platzieren.

Dixie-Häuschen gelten gemeinhin als sichere Investition in die Zukunft. „Gepinkelt wird schließlich immer“, weiß der Volksmund. Auch Unternehmen folgen gerne dieser Logik, im sicheren Gefühl, dass es sie scheinbar schon immer gegeben hat und es sie deshalb auch immer geben wird. Sollten Sie in einem solchen Unternehmen arbeiten und in die Situation kommen, Ihren Mitarbeitern erklären zu müssen, das wirtschaftlicher Erfolg kein Naturgesetz ist, sondern permanenter Änderung und Anpassung bedarf, dann stehen Sie vor einer großen Herausforderung.  Auch und gerade, wenn es wirtschaftlich gut läuft. So hat zum Beispiel eine ehemals stolze Foto-Company aus Rochester, New York auch gedacht: Sichere Sache. Fotografiert wird schließlich immer…

Die Ausgangssituation:

Ihre Umsätze sind stabil. Die Bilanz stimmt. Die Prognosen sind gut. Sie sind der Einzige, der die leichten Luftverwirbelungen spürt, die einem Gewittersturm vorausgehen. Beispiel: Die digitale Disruption hat ihre traditionelle Branche noch nicht erreicht und entsprechend verwüstet, aber Sie sehen die Zeichen an der Wand: Da kommt was. Wenn Sie auf die Gefahr hinweisen und radikale Änderungen anmahnen, gelten Sie im besten Fall als Pessimist, im schlimmsten Fall als der, „der hier die Stimmung versaut und die Mitarbeiter demotiviert“.

Mit welcher Geschichte können Sie die drohende Gefahr glaubhaft machen?

Vor einigen Wochen wurde ich von meiner alten Schule angefragt, ob ich bei den jährlichen Berufsinformationstagen für 16-17 Jährige das Thema „Start Up“ abdecken könne. Ich hab ein wenig über die disruptive Kraft von Unternehmen wie Instagram gesprochen, die vor wenigen Jahren noch gar nicht existent waren und traditionelle Unternehmen einfach wegfegen. Das Beispiel „Instagram vernichtet Kodak“ schien mir ziemlich clever, weil das Thema Foto nun mal untrennbar mit Kodak verbunden ist. Auch wenn das Unternehmen längst Konkurs ist und im Business „Speichern von Erinnerungen“ keine Rolle mehr spielt.

Die Geschichte erwies sich als Rohrkrepierer. Wissen sie warum? Von den 27 Millennials im Raum kannte niemand mehr die Firma Kodak. Nach langem Überlegen meinte sich einer der Schüler erinnern zu können: „Die machen doch Drucker…“

Das Credo:

Kodak hat schon die Gefahr digitaler Photographie nicht gesehen. Und das Heranrollen von Instagram erst recht nicht. Das Resultat der Ignoranz: Heute kennen 15-16jährige Kids eine Marke nicht mehr, die für eine Generation davor ein Synonym für eine Produktkategorie war: Kodak. Dieses Auslöschen aus dem kollektiven Wirtschaftsgedächtnis in kürzester Zeit droht grundsätzlich jedem Unternehmen.

Die Wirkung:

Wenn Sie die Geschichte im Anschluss die Geschichte auf ihr Business anpassen (und das dürfte in Handel und Verkauf nicht schwer sein…heute weiß keiner, ob die nächste Generation „Saturn“ nicht wieder nur als sechsten Planeten in unserem Sonnensystem kennt), dann schaffen Sie Betroffenheit und Aufmerksamkeit. Auf dieser Basis können Sie Zukunftsthemen ansprechen und ggf. auch schmerzhafte Eingriffe und Veränderungen vornehmen. Und damit auf Verständnis stoßen.

Mehr Wirtschaftsgeschichten? Diese Reihe wird fortgesetzt. – Wenn Sie möchten, das ich für Sie ihre Mitarbeiter, speziell im Verkauf, „wachrüttel“, dann schildern Sie mir doch ihr Problem und wir entwickeln eine Idee für Ihr Unternehmen. Schreiben Sie mich an:

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