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Der Stand der Diskussion: Besuch des Experten-Talk zum Thema Arbeitswelt 4.0 auf der Karrieremesse „Women and Work“ in Bonn.

Digitalisierung des Handels: Endlich mit den Menschen sprechen. Nicht nur über sie.

 

Soll keiner sagen, ich gehe nicht dahin, wo es wehtut: Der Besuch auf der Karrieremesse „Woman und Work“ in Bonn stand auf dem Programm. Also: In der Höhle der Löwin. Hier hatte ich die Möglichkeit, mal über den Tellerrand des Handels drüber zu schauen.

Da, wo früher große Politik gemacht wurde, im ehemaligen Bonner Abgeordnetenhaus, wurde an diesem Wochenende unter dem Titel „Industrie 4.0 – Die Zukunft der Arbeit“ über künftige Entwicklungen im Industriestandort Deutschland diskutiert.

Erste Erkenntnis: Industrie und Handel marschieren im Gleichschritt in neue Arbeitswelten, die mit denen, in denen wir arbeiten (und leben), wenig zu tun haben. Ein Statement, das ich sofort unterschreibe: Wir brauchen beim Thema Digitalisierung  und Arbeitswelt 4.0  nicht mehr darüber diskutieren, ob wir da mitmachen. Sie wird kommen. Sie ist schon da. In Industrie und Handel. Punkt.

Die Industrie hat natürlich ein etwas anderes Aufgabenspektrum. Wenn es aber darum geht, den Wandel nicht nur zu bewältigen, sondern auch vom Wandel zu profitieren und im Idealfall den Wandel anzuführen, dann dürften Handel und Industrie die gleichen Ziele verfolgen: Wettbewerbsfähigkeit.

Digitalisierung: Auf RTL 2 wird das sicher nicht diskutiert

Und während die Diskussion ein wenig in industriepolitische Detailfragen abdriftete, hat mich ein Wortbeitrag von Dr. Isabelle Kürschner, Politologin und Expertin für die Zukunft der Arbeitswelt (Website) sofort aus der einsetzenden Lethargie gerissen: „Es ist zwar gut, dass wir hier über die Auswirkungen der neuen Arbeitswelt diskutieren. Aber wir müssen raus zu den Menschen, die es betrifft.“

Das ist genau mein Thema. Diskussionen zum Thema Digitalisierung des Handels beginnen oft mit „Ich hab im Manager-Magazin gelesen…“ / „In der BrandEins war ein Artikel…“ / „In der Wirtschaftswoche stand…“

Auf die Gefahr hin, ein paar Vorurteile zu bedienen: In der InStyle, auf RTL 2 oder in Katzenvideos werden diese Themen nicht diskutiert. In dem von mir in meinem letzten Eintrag gefeierten Buch „Silicon Valley“ werden diese Themen auf höchstem Niveau vom Axel Springer-Mitarbeiter Christoph Keese detailliert erörtert, in der Bild-Zeitung sucht man diese Themen vergebens.

Bringschuld: Alle Verkäufer auf den „Stand der Dinge“ bringen

Was sollen wir also tun? In ein paar Jahren, wenn alle Nicht-Spezialisierten auf der Straße stehen, mit dem Finger zeigen: „Hättet ihr mal BrandEins gelesen, ihr Deppen“. Nein, wir, Sie und ich, müssen jetzt raus zu Menschen und sie ständig auf den Stand der aktuellen Diskussion bringen. Chancen und Risiken aufzeigen. Handlungsmöglichkeiten aufzeigen.

In meinen Vorträgen ist der Stand der Diskussion und Entwicklung IMMER Thema. Erst wenn ein Verkäufer weiß, was auf dem Spiel steht, nämlich nicht mehr oder weniger als die Abschaffung des Verkauf von Mensch-zu-Mensch, kann er sich entscheiden, ob er dabei mitmachen will, seine persönliche Zukunft und die Zukunft einer ganzen Branche zu retten. Wenn Sie Führungskraft sind, dann bringen Sie die, die Ihnen anvertraut sind, mit dem Thema in Berührung. Jetzt.